Im Karneval gehören die Gardisten und Mariechen der Großen Rheydter Prinzengarde zu denen, die auffallen. Schon alleine die schwarz-weiße Uniform ist ein Hingucker. Als Begleiter des Prinzenpaars sorgen sie zudem in jedem Saal für ordentlich Stimmung. Gute Laune und viel Spaß beim Feiern sind bei der Garde an der Tagesordnung. Doch so sehr die Rheydter Gardisten auch für das Winterbrauchtum stehen: Sie vergessen nie, dass es Menschen gibt, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Tradition hat es deshalb, dass der Erlös des Biwaks nicht in die Vereinskasse fließt, sondern einem guten Zweck zugutekommt. Nun konnte die Garde in Schwarz-Weiß 1250 Euro an das Jugendzentrum "Villa" in Odenkirchen überreichen.


"Es ist schön, dass die Garde nicht nur feiert, sondern sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst ist", lobt Bürgermeister Michael Schroeren den Einsatz der Gardisten. Obwohl die Stadt jedes Jahr mehrere Millionen Euro in soziale Projekte investiert, gibt es viele Lücken, die nur durch bürgerschaftliches Engagement gefüllt werden können. Die Villa ist eine solche Initiative. Rund 120 Kinder und Jugendliche aus 16 Nationen erhalten dort Hilfe bei den Hausaufgaben und bekommen eine Freizeitgestaltung. "Wir haben täglich zwischen 60 und 80 Kinder hier", sagt Villa-Chefin Martina Brendt. Außerdem bekommen die Kinder mittags ein warmes Essen. Und das alles kostenlos.

Finanziert wird das Jugendzentrum von der Stadt und einem extra für die Villa gegründeten Förderverein. Spenden werden daher immer benötigt. Aktuell gestaltet der Förderverein das Außengelände des Jugendzentrums um. "Wir legen einen Niedrigseilgarten an und schaffen zwei Fußballtore an. Zwei Bänke sind schon da. Die Mags hat das Gelände gerodet und hergerichtet", sagt Günter Pilz, der Vorsitzende des Fördervereins. Für die Gestaltung braucht die Villa rund 20.000 Euro. "Ohne das Engagement von Bürgern sind solche Dinge oft gar nicht zu realisieren. Odenkirchen steht für solche Hilfe. Als Prinzengarde unterstützen wir solche Initiativen sehr gerne", sagt Gardepräsident Dieter Beines. "Wenn ich sehe, was hier in der Villa geleistet wird, dann kann man wirklich sagen: Wir helfen unserer Nachbarschaft", lobte Sozialdezernentin Dörte Schall das Engagement, das die Erwachsenen für die Kinder aufbringen.

(Christian Lingen in der Rheinischen Post vom 20. Mai 2017)