Kreativ waren die Mönchengladbacher schon immer: Genau 1.043 Vorschläge gingen vor 74 Jahren ein, als die Stadt einen Schlachtruf für den Karneval suchte. Bekanntlich machte „Halt Pohl“ das Rennen. Es hätte aber nicht viel gefehlt und man würde heute am Veilchendienstag „Hau-ruck“, „Husch husch“ oder „Schipp schapp“ rufen. Dies ist nur eine von vielen Anekdoten, über die das Buch „Karneval in Mönchengladbach“ berichtet. Autor des 27. Bandes der Reihe „Zeugen städtischer Vergangenheit“ ist Bernd Gothe. Der „Mr. Karneval“ der Stadt steht seit 23 Jahren an der Spitze des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV).


„Der Karneval gehört seit Jahrzehnten zu den Höhepunkten des Mönchengladbacher Kulturkalenders“, sagt Hans-Peter Ulepic, Vorstandssprecher der Gladbacher Bank AG, die Herausgeber der Buchreihe ist. „Deshalb war es dringend an der Zeit, das Thema ausführlich zu behandeln. Zumal wir einen echten Fachmann für das Buch gewinnen konnten.“

Geschichte des Karnevals spiegelt auch die Geschichte der Stadt wieder


Gothe stieg tief hinab in die Archive Mönchengladbachs, um die große historische, politische und gesellschaftliche Bedeutung der „fünften Jahreszeit“ für die Stadt näher zu beleuchten. Heraus kam ein Werk, das auch die wechselvolle Geschichte Mönchengladbachs widerspiegelt - von den ersten Schriftzeugnissen, die Veranstaltungen am Karnevalsmontag 1836 belegen, über die Entwicklungen und Veränderungen des Karnevals während der beiden Weltkriege, bis hin zur Gründung der Bundesrepublik und die heutige Zeit. Dabei wird auch die Gebietsreform und die Vereinigung von Rheydt mit Mönchengladbach berücksichtigt. Denn in Rheydt feierten und feiern teilweise noch heute die Karnevalisten anders als in Mönchengladbach. Das Buch zeigt den Karneval in den jeweiligen Epochen und Städten und weist die Unterschiede und Gemeinsamkeiten aus. Dem „Halt Pohl“ der Gladbacher wird so das „All Rheydt“ der Rheydter entgegen gehalten.

Dass auch unsere Vorfahren schon zu feiern verstanden, belegen alte Fotos. Worüber unter anderem gelacht wurde, zeigt eine Büttenrede aus dem Karneval 1904 sowie zwei Karnevalslieder aus der Zeit um 1900. Hintergrunddaten zur Geschichte, Stadtgeschichte und den Mönchengladbacher Karneval, ein Interview mit dem Mönchengladbacher Karnevals-Urgestein Peter Ullrich sowie ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis runden das Buch „Karneval in Mönchengladbach“ ab.

Das Buch ist ab sofort erhältlich

Das Buch „Karneval in Mönchengladbach“ ist ab sofort im örtlichen Buchhandel sowie in allen Geschäftsstellen der Gladbacher Bank AG (Bismarckstraße 50-52, 41061 Mönchengladbach, Stresemannstraße 64-66, 41236 Mönchengladbach-Rheydt, Kleinenbroicher Straße 2, 41238 Mönchengladbach-Giesenkirchen, Steinhausen 35, 41352 Korschenbroich) zum Preis von 20 Euro erhältlich. Dort gibt es auch noch zahlreiche ältere Bände der Buchreihe „Zeugen städtischer Vergangenheit“ (siehe Buchliste).

Die Gladbacher Bank AG ist fest mit der Region verwurzelt und trägt zur Gestaltung und Förderung des öffentlichen und kulturellen Lebens bei. Ein Beispiel ist diese Buchreihe, deren Herausgeber die Bank seit 1985 ist. Der erste Band widmete sich dem Leben des Mönchengladbacher Industriellen Franz Brandts. Weitere Werke drehten sich zum Beispiel um Hugo Junkers, Hennes Weisweiler oder die Gladbacher Benediktiner.

Die Gladbacher Bank Aktiengesellschaft von 1922 ist Mitglied im Finanzverbund der Volks- und Raiffeisenbanken. Die Zentrale befindet sich in Mönchengladbach an der Bismarckstraße 50-52. Filialen gibt es in Rheydt, Giesenkirchen und Korschenbroich-Steinhausen.

Bernd Gothe


Bernd Gothe, der Autor des Buches „Karneval in Mönchengladbach“, gilt als die Galionsfigur des Brauchtums in der Stadt. Der 70-jährige lenkt nicht nur seit 23 Jahren die Geschicke des Mönchengladbacher Karnevalsver-bandes (MKV), mit seinem Engagement und seinen Ideen prägt er auch immer wieder die närrische Zeit. Der Rheydter ist seit Anfang 1970 Mitglied der Großen Rheydter Prinzengarde. 1985 war er Prinz der Stadt. Außerdem ist er Initiator und Moderator des „närrischen Landtages“ in Düsseldorf, bei dem einmal im Jahr die Prinzenpaare aus ganz NRW zusammenkommen. Auch die „Elefantenrunden“, das jährliche Zusammentreffen der Verbände aus Düsseldorf, Neuss und Mönchengladbach war seine Idee. Die Leidenschaft des Ehrenamtlers mit Leib und Seele gilt aber auch dem Hockeysport. Seit Jahrzehnten ist er 1. Vorsitzender des Rheydter Spielverein Hockey & Tennis e.V.

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Hans-Peter Ulepic, Vorstandssprecher der Gladbacher Bank AG (links), und Bernd Gothe bei der Präsentation des Buches „Karneval in Mönchengladbach“

Foto: Alois Müller/Abdruck honorarfrei