12 Kilo Remoulade, 35 Kilo Kartoffeln und 40 Kilo Fisch – das sind die kulinarischen Eckdaten eines denkwürdigen Fischessens. Wie war die Session? Die vielleicht besten Worte fand Bernd Käsmacher vor 140 Mitgliedern am Ende der Veranstaltung: „Dieter, ich habe mit dir bereits neun Jubiläen erlebt, aber diese Session war die Beste!“ Stellvertretend für den Vorstand bedankte sich Käsmacher beim Präsidenten als „Chef der Mission“ und bei seiner „Prokuristin“ Uschi für deren unermüdliche Arbeit. Einer von vielen emotionalen Momenten!

 

Zum ersten Mal fand das Fischessen in der neuen Turnhalle der Grundschule Hockstein statt, um die riesige Gardefamilie in einem großen Saal zu versammeln. Das Catering übernahm wie gewohnt der Elisenhof, der für einen entspannten Abend im Kreise der „Familie“ sorgte. Eine Jubiläumssession ist immer etwas besonderes und so überraschte es kaum, dass viele Tränen flossen. Das lag unter anderem daran, dass sich Prinzessin Janie in einer zauberhaften Weise bei ihren Gardisten bedankte. Als die Session am späten Veilchendienstag für die Prinzessin zu Ende ging, flossen ebenfalls Tränen – „Und Ihr habt mich wieder aufgefangen!“, erklärte Janie. Sie blickte kurz zurück und erzählte von den vielen Momenten, wo sie eine unglaubliche Unterstützung erfahren hat. Prinz Peter I. wiederum berichtete von neuen Facetten, die er an sich kennengelernt hätte. Das Gerücht, nach der Sangeseinlage am Veilchendienstag eine Aufnahmeantrag für die Garderottis abgegeben zu haben, konnte er aber entkräften.

Wenn wir an dieser Stelle die Sangesbarden der Garde schon ansprechen, können wir auch gleich mit ihnen den Rückblick beginnen: Was die Garderottis nach ihrem Umbruch auf den Bühnen dieser Stadt zeigten, ist kaum in Worte zu fassen. „Ihr macht den schwarz-weißen Farben der Garde alle Ehre“, betonte der Gardepräsident. Das gilt aber auch für die anderen Formationen, die im Rahmen des 80-jährigen Jubiläums zur Hochform aufliefen. Die GardeGirls zum Beispiel: „Das war das Beste, was es in 40 Jahren gegeben hat“, zollte Beines den Mädels Respekt. Und es gab viele Jahre, wo die GardeGirls das Publikum begeistern konnte.

Auch die Rheer Knöppkes waren in ihrem Element. Die Anzahl der Auftritte steigt weiter an. Das belegt eindrucksvoll, dass der Nachwuchs bei der Garde mit viel Herzblut bei der Sache ist und auf dem Parkett zu begeistern weiß. Das Tanzcorps, die Reiter und die „Black & Whites“, die als Dekoteam eine wichtige Funktion einnehmen und beim Sparkassenempfang des Prinzenpaares im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf sorgten, wollen wir an dieser Stelle nicht verschweigen. Tanzdarbietungen auf höchstem Niveau, die Prinzenquadrille, und, und, und.... nicht nur bei der Jubiläumssitzung wurde deutlich, welches Talent in dieser Garde steckt.

A propos Jubiläumssitzung: Das 45-Minuten-Programm unter der Regie von Hermann Schnitzer, Ralf Nöhles und Uli Leuchter war sicherlich ein Sessionshöhepunkt. Namentlich erwähnte der Präsident aber auch noch andere Mitglieder, die oft im Hintergrund viel Arbeit leisten: Die „Allzweckwaffe“ Gerry Böer zum Beispiel, der mit der Digitalisierung des Fotoarchivs genauso gut umgehen kann wie als DJ am Plattenteller. Oder Gardefotograf Markus Rick, der mit seinen Bildern das Gardeleben immer im rechten Moment festhält. Was wäre die Homepage ohne seine Fotos? Dann wäre da noch Achim Danzig, der sich um den neuen VDZ-Wagen der Garde kümmerte und mit seinem Fachwissen das Wagenbauteam lenkte. Oder Franz-Josef Ohmer als „Chef-Dekorateur“. Eine „Herkulesaufgabe“ hatte Peter Mangold zu bewältigen. Wie viele Stunden der Geschäftsführer der Garde für das über 200 Seiten starke Jubiläumsbuch investierte, kann er wahrscheinlich selbst nicht mehr sagen. Aber er meisterte diese Aufgabe mit Bravour und dafür gab es donnernden Applaus. Wenn wir an dieser Stelle jemanden vergessen haben, dann ist das keine böse Absicht. Aber genau das zeichnet diese Garde aus: Jeder hilft mit und ist zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird! Das betonte auch MKV-Chef Bernd Gothe, denn das sei Unterschied zu vielen anderen Karnevalsgesellschaften.

Das Biwak als Veranstaltung haben wir bereits erwähnt und die Jubiläumssitzung auch. Nicht vergessen wollen wir den Jubiläumsempfang mit seinen über 600 Gästen, das Kostümfest, die Kinderkarnevalsparty, das Käseessen und die unendlich vielen Touren, bei denen die Gardisten das Prinzenpaar unterstützten. Aber eine Veranstaltung scherte aus. Für Dieter Beines ist es eine „Sorgenveranstaltung“: „Wir hatten beim Rutsch in den Karneval noch weniger Besucher als im Vorjahr. Und das müssen wir ganz kritisch sehen!“ Fehlen die Gäste, steigen die Kosten. Und hier bestehe dringender Handlungsbedarf, so Beines. In den nächsten Wochen und Monaten wird es Gespräche geben, was zu tun ist, denn so wird es nicht mehr weitergehen. Die Garde ist traditionsbewusst, verschließt sich aber nicht vor Neuem. Außerdem plant die Garde zusammen mit der KG Rot-Weiß Dorfbroich eine Herrensitzung im nächsten Jahr.

Doch zunächst schaltet die Garde in den „Sommer-Modus“. Gardeleben heißt, dass auch in der karnevalsfreien Zeit genug geboten wird, um sich nicht aus den Augen zu verlieren. Garderallye, Sommerfest, Golfcup und vieles mehr – man sieht sich! Die Familie hält zusammen – und das 365 Tage im Jahr. In diesem Sinne geht es ins 81. Jahr...