Ein bisschen war es wie beim Veilchendienstagszug. Da stehen Menschen am Straßenrand, warten darauf, dass die Werbekarawane der Tour de France Wurfmaterial unter das Volk bringt und anschließend kommt mit dem Fahrerfeld der Radsportsuperstars das große Finale. Das sportliche Mega-Event wird in die Geschichte unserer Stadt eingehen. Und wir waren mittendrin. Einige unserer Gardisten feierten die Tour de France am Sonntag in Wickrathberg. Dort hatten die Ortsvereine und die evangelische Kirche zur großen Tourparty auf den Hof von Kartoffelbauer Jörg Engels eingeladen.
Eine Abordnung unserer Garde stand direkt an der Bushaltestelle vor dem Hof an der Rennstrecke, hatte einen Stehtisch aufgebaut und wartete bei ein paar kühlen Getränken und Gegrilltem auf den großen Moment. Als die Fahrzeuge der Werbekarawane durch das Spalier von rund 2500 Zuschauern fuhren, grüßten unsere Gardisten die Fahrzeuge mit einem kräftigen „All Rheydt“ und schwenkten kleine grüne Tourfähnchen. Die waren vorher verteilt worden.
Während der Session tragen wir bekanntlich Dreispitz oder Schiffchen auf dem Kopf. Unsere Gardisten bei der Tour de France in Wickrathberg hatten für die Durchfahrt der Sportler bunte Radsportmützen gewählt. Das sah zwar nicht unbedingt modisch elegant aus, mauserte sich aber später noch zu einem brauchbaren Kleidungsstück. Kurz bevor das Fahrerfeld den Stadtteil erreichte, begann es wie aus Kübeln zu schütten. Unsere Gardisten störte das nicht. Einen Regenschirm aufspannen? Warum das denn? Spätestens seit dem letzten Veilchendienstagszug sind wir Regen gewohnt. Da macht ein sommerlicher Starkregen einem echten Gardisten nichts aus. Die Sportler wurden von uns schließlich kräftig angefeuert. Danach waren zwar alle klatschnass, aber das spielte keine Rolle mehr. Wir waren bei der Tour de France dabei und haben ein Stück Stadtgeschichte live miterlebt. Das ein oder andere Bier entschädigte abschließend für den Regen und ein gelungener Tag fand sein würdiges Ende.