Ein Fischessen ohne Prinzessin und Kinderprinzessin – die Krankheitswelle hatte auch vor den närrischen Tollitäten keinen Halt gemacht. Nur gut, dass die Session vorbei ist und die Absage zum Fischessen der Großen Rheydter Prinzengarde nicht ganz so schwer ins Gewicht fällt. „Gesund ist gesund und krank ist krank. Verena und Annika sollen sich auskurieren und haben sich eine Auszeit verdient“, erklärte Gardepräsident Dieter Beines beim traditionellen Abschluss im Elisenhof. Dazu fehlte fast der gesamte Hofstaat, Ehrenoberbürgermeister Heinz Feldhege nebst Gattin und sogar MKV-Chef Bernd Gothe musste sich vom zweiten Vorsitzenden Markus Hardenack vertreten lassen – die Reihen waren nach einer kurzen, aber heftigen, Session wahrlich ausgedünnt...



Aber genau 111 Gäste hörten gespannt zu, was der Präsident zu sagen hatte. Zufrieden zeigte sich das GRPG-Oberhaupt mit der Gardeparty im „Spö“. Nachdem die Garde in der Stadthalle aus brandschutztechnischen Gründen nicht mehr mit der benötigten Anzahl der Gäste feiern durfte und vorübergehend im Monforts Quartier eine neue aber nicht so stark frequentierte Bleibe fand, war die neue Eventlocation am Karnevalssamstag rappelvoll. „Das war ein Riesenspaß. Wir waren schon sehr früh ausverkauft und hätte weitaus mehr Karten verkaufen können“, erklärte Beines. Die Entscheidung sei erstklassig gewesen, ins „Spö“ zu wechseln. „Die Stimmung war super, die Gastronomie auch.“ Etabliert ist die Kinderkarnevalsparty am Karnevalsfreitag. Unter der Regie von Janie Boms-Homann und Anna-Leonie Pütz hatten viele Kinder einen Riesenspaß. Dass die Erstgenannte auch ein Herz für den Seniorenkarneval hat, ist bekannt. Auch dafür gab es den Dank des Präsidenten.

Lob gab es auch für das Tanzcorps, das in die Bresche sprang und die bereits fixen Termine der GardeGirls übernahm, die leider in dieser Session nicht tanzen konnten. Der Präsident ist zuversichtlich, dass die „Renaissance“ der GardeGirls zum 44. Bestehen der bekannten Tanzformation kommen wird. Ein Infogespräch und ein Vortanzen wurden bereits terminiert, der Neuaufbau läuft. Die Garde wäre nicht die Garde, wenn in der Not nicht andere füreinander einstehen würden. Neben dem Tanzcorps hatten so auch die Knöppkes ihre großen Auftritte. Die Borussia-Sitzung dürfte zweifelsohne ein Highlight gewesen sein. Und wie ein „Rebuild“ funktioniert, haben die Garderottis in der letzten Session gezeigt. Bis auf Michael Dahl gab es einen kompletten Wechsel bei den Sängerbarden. Und in den letzten Wochen, besonders aber beim 60. Geburtstag von Gardemitglied Michael Hollmann, liefen die Garderottis wieder zur alten Hochform auf. Manches braucht eben etwas Zeit!

Nicht immer auf der Bühne, aber sehr oft im Hintergrund, gehören die Frauen der „Black & Whites“ zu den fleißigsten Lieschen, die immer da sind, wo helfende Hände gebraucht werden. Egal ob Weihnachtsfeier, Herrensitzung, Sommer- oder Oktoberfest – was würde die Garde ohne sie machen? Das Reitercorps der GRPG hat immer auf dem Veilchendienstagszug seinen großen Auftritt. Im diesem Jahr stand die Abordnung besonders im Fokus, weil tags zuvor auf dem Rosenmontagszug in Köln einige Pferde durchgegangen sind. „Die Entscheidungen, die zu treffen sind, werden wir nicht beinflussen können, aber wir sind diejenigen, die darunter leiden würden“, sinnierte Dieter Beines und sprach der Reiterei aus dem Herzen.

Aber zurück zu den helfenden Händen: Im Hintergrund gibt es viele, die werkeln, machen, tun und viele Stunden für das Wohl der Garde investieren. Achim Danzig beispielsweise in Sachen Wagenbau. Da die Wagenbauhalle undicht war und ausgerechnet der Gardewagen buchstäblich im Regen stand, ist es leider unumgänglich, dass sich die Garde um einen neuen Wagen kümmern muss. Das kostet Zeit und Geld. Weitere helfende Hände im Hintergrund sind Michael Dahl, ohne den Veranstaltungen wie die Herrensitzung oder die Weihnachtsfeier nicht so reibungslos laufen würden, Rainer Brenner, der mit seinem gestifteten Gardebus die Gardeabordnungen stets mobil macht, Gerry Böer, der nicht nur am DJ-Pult seine Stunden verbringt, sondern auch mit der digitalen Archivierung des historischen Bildmaterials beschäftigt ist und Gardefotograf Markus Rick, der mit der Kamera schneller schießt als Lucky Luke und viele, viele Gardeevents im Bild festhält sowie Christian Lingen, der mit spitzer Feder für die Berichterstattung in der Rheinischen Post sorgt.

Die letzten Worte gebühren dem Prinzen: „Erst als Prinz lernt man die Stadt von ganz neuen Seiten kennen. Es war eine fantastische Zeit, die wir nie vergessen werden.“ Wir auch nicht. Ihr ward ein tolles Prinzenpaar!